La Falta

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Einführung La Falta

Die neuen Bilder eine Serie von vier großformatigen und drei kleinformatigen Arbeiten mit dem Titel La Falta (2003-2004) variieren eine Kreuzigungsszene von Rogier van der Weyden und das Retablo de San Bartolomé (um 1500). Der „Mangel“ ist ein Mangel an „Nahrung“, wie die Texte ihn beschreiben: „Der Hunger war da vor meiner Geburt“. „So viele Tage und Nächte mit Hunger“. “Das Leben ist eine Plage. Der Körper und die Seele hungern“. „Der Hunger hängt mir von der Spitze meiner Zunge“. Die trauernde Maria Magdalena und ein Fragment der Beine des Gekreuzigten sind sichtbar und dem Röntgenbild menschlicher Körper gegenübergestellt. Dieses Szene hat eine eigene Kraft und einen eigenen Sinn: und gleichwohl verweist sie in ihrer Darstellung von Schönheit und Trauer, von Leid,  Tod und Erlösung auf vergleichbare Bilder in einer medialen Bilderwelt.

Wo ist Nahrung für Leib und Seele? Ist da Rettung? Gibt es eine Vision? Liegen mit der  Adaption christlicher Ikonographie – dem Engel, der Heiligen, der Maria Magdalena – Antwort und das Heil in der christlichen Religion? Lilian Moreno Sánchez schätzt sehr die  chilenische Schriftstellerin Diamela Eltit. Deren Buch Infarto Del Alma, Seeleinfarkt, mit ihren Texten und Photographien von Paz Errazuriz, das in Chile in einer Anstalt für arme, ausgegrenzte und oft geistig verwirrte Menschen entstanden ist, hatte sie im Gepäck, als sie nach Deutschland kam. Ihm hat sie die Texte für La Falta und Di-Simulaciones entnommen.   Es zeigt in bewegenden Bildern von Liebespaaren Armut und Kranksein an Leib und Seele – und gibt doch Hoffnung zum Leben: durch die Liebe. Daß ihre Bilder eine Wirkung auf Körper, Seele und Geist haben mögen, das könnte Lilian Moreno Sánchez’ Wunsch sein.

Petra Giloy-Hirtz

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